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Der Pfeil in der Theorie
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Der Pfeil in der Theorie
Visuelle Kommunikation – und Nonverbale Kommunikation


Peter Senftleben Teil 2 Teil 1
Der Pfeil hat in erster Linie die Eigenart, Richtungen zu bestimmen, hinzuweisen. Er ist das Symbol für Bewegung kann aber auch für Kraft, Energie stehen. Aktivität, die er selbst beinhaltet und ausstrahlt ist sein hervorstechendstes Merkmal. Der Winkel oder die Spitze an ein Ende einer Geraden gesetzt weist darauf hin, dass sich die Gerade (Laufrichtung, Bewegungsablauf, Energieträger) in der bezeichneten Richtung fortsetzen wird. Der Pfeil durchpflügt, verdrängt, teilt aktiv. Man kann ihn vergleichen mit dem Schiffsbug, der vorwärtsstrebend das Wasser nach beiden Seiten gleichmäßig auseinanderdrängt.

In Kombination mit dem Quadrat bekommt der Pfeil die unterschiedlichsten Bedeutungsinhalte und umgekehrt. Ein Pfeil, der auf ein Quadrat weist, kann ein Richtungshinweis zu einem Objekt, zu einem Raum usw. sein, eine nicht spezifizierte Bewegung zu denselben also, oder eine Energie, die auf ein Objekt trifft, z. B. Quadrat = Ohr und Pfeil = Geräusch. In beiden Fällen verhält sich das Objekt passiv. Ein Pfeil, der von einem Quadrat z. B. nach oben wegweist, verliert in einem Fall einen Teil seiner Aktivität und zwar, wenn er nur als Hinweis für die Richtung steht, in die sich das Objekt bewegen wird. Andererseits kann dieselbe Abbildung bedeuten, dass das Quadrat durch eine Kraft bewegt, z.B. gezogen wird; es wird zum Subjekt. Der Pfeil hat gleichzeitig drei Funktionen:

1. er ist das Objekt selbst, z.B. ein Magnet,

2. er zieht etwas an (der Pfeil hat Kraft, er bewegt) und

3. er zieht es nach oben (der Pfeil zeigt die Richtung der Bewegung.

Das Quadrat ist das Subjekt, bzw. die Eisenspäne, die durch den Magneten nach oben gezogen werden.

Pfeil zeigt nach links kann bedeuten: Bewegung, Energie, Richtungen u.a. nach links, nach Westen, zurück, her, zum Anfang, von rechts, von Osten usw.

Pfeil zeigt nach rechts: nach rechts (Leserichtung), nach Osten, vor, hin, zum Ende, von links, von Westen usw. Pfeil zeigt nachoben: nach oben, steigen, vor, hin, nach Norden, geradeaus, von unten, von Süden usw.

 
Der Pfeil in der Theorie
Der 'Pfeil': Symbol, Ikon, Zeichen
Geschichte des Zeichens und Symbols 'Pfeil'
Pfeile in der Visuellen Kommunikation:
Jochen Stankowki [1960 - 1972]
Peter Senftleben [1974]
Juan Gonzales [1974]
Gespräche über Pfeile:
- mit Erik Spiekermann
– mit Hannes Kater
Pfeil zeigt nach unten: nach unten, fallen, sinken, zurück, her, nach Süden, von oben, von Norden usw.

In den Bilderklärungen beschränke ich mich auf notwendige Erläuterungen und gebe einzelne Beispiele aus realen Situationen, was die Abbildungen bedeuten könnten. Dabei versuche ich, dem Quadrat und dem Pfeil im einzelnen die unterschiedlichsten Bedeutungsinhalte zukommen zu lassen. Jedes Element wird als Objekt oder als Subjekt behandelt, ist aktiv oder passiv und verhält sich in Kooperation mit dem zweiten Element so, wie es ihm seiner Stellung innerhalb des Umfeldes zukommt. Ich habe bewusst diese Form der Bilderläuterung gewählt, um auch beim Betrachter eine flexible Haltung, eine individuelle Deutungsweise gegenüber den Abbildungen hervorzurufen. Die erste Bildreihe auf der ersten Seiten kann, abgesehen von der Deutung der einzelnen Abbildungen, auch mit einer Konstante gesehen werden, evtl. als Reihe, z.B.: ein Objekt, Mensch, Auto usw., das sich im neutralen Standpunkt Mitte befindet, hat die Möglichkeit, sich innerhalb des umgrenzenden Umfeldes in alle vier Himmelsrichtungen zu bewegen; das Objekt ist hierbei aktiv.

Zweitens kann es bedeuten, dass eine Energie (Sendung, Schall, Materie usw.) vom Objekt in der angezeigten Richtung ausgeht. Ferner kann es so gedeutet werden, dass eine Kraft ein Objekt (passiv) in die gezeigte Richtung bewegt, zieht, z.B. ein Pferd einen Wagen. Diese übergeordneten Konstanten, die sich in fast alle Abbildungen eingliedern ließen, habe ich bei den Bilderklärungen außer acht gelassen. Jedem ist es überlassen, selbst Assoziationen zu finden und die Erklärungen selbständig zu erweitern und gegebenenfalls zu vervollständigen.

Der Pfeil in der Theorie
Um das Problem der individuell unterschiedlichen Fähigkeit, die realen Wahrnehmungen mit der abstrakten Transformation zu koppeln, sie miteinander auszugleichen, geht es mir in meiner praktischen Anwendungsmöglichkeit. Beispiele dieser Form (Siehe Seite 8 und 9) existieren evtl. schon im Bereich der Psychiatrie, um Intelligenz zu messen; und zwar in dem Maße, dass vom Betrachter verlangt wird, einen Text mit allgemein ungewohntem Zeichenrepertoire zu deuten, um daraus Rückschlüsse auf die Art seines Denkens zu ziehen. Mir kommt es hier aber darauf an, statt zu testen, Beispiele zum Lernen zugeben, d.h. Dass der Zusammenhang bestimmter realer Situationen mit abstrakten, übertragenen vertraut gemacht, geübt, verstanden, erkannt und verwendet wird; dass sich beide Fähigkeiten, sich konkret, real zu äußern und abstrakt zu fühlen, gleichmäßig entwickeln; auch um eine klarere Erkenntnis der Dinge, ihren kausalen Zusammenhang, in jungem Alter schon vertraut zu machen, um aufzuzeigen, dass ein bestimmtes Zeichen, ein Symbol, eine Geste usw. nicht völlig losgelöst von dem Entwicklungsprozess, der Kultur, der Geschichte seiner Urheber und Empfänger entsteht. Das Vorhandensein intersubjektiver Kommunikationselemente soll verdeutlicht werden.

Das Anwendungsbeispiel soll ein Zuordnungssystem von bestimmten konkreten Aussagen zu entsprechenden, mehr oder weniger abstrahierten Abbildungen sein, in Form von quadratischen Karten (Zusammenlegspiel) mit begleitendem, erklärendem Textbuch für Elementarschüler ab etwa acht Jahren. Die Aufgabe ist, suchen, auswählen, zuordnen der bildlichen Äquivalenz für bestimmte verbale Aussagen und umgekehrt. Bild- und Textkarten können so gekennzeichnet werden, dass die jeweilige Zusammenstellung auf ihre Richtigkeit untersucht werden kann. Das klingt problematisch, da ja klare Festlegungen in diesem Bereich kaum möglich sind, aber da nur eine bestimmte Anzahl von Textkarten vorhanden sein wird, ist diese Möglichkeit angemessen. Im übrigen kann die Form der Kontrollmöglichkeiten so angelegt sein, dass verschiedene Alternativen zum Ergebnis führen. Selbstverständlich wäre es hierbei von Vorteil, das Zeichenrepertoire zu erweitern (nicht nur Quadrat und Pfeil zu benutzen), um die Deutungsmöglichkeiten zu begrenzen und das Anliegen, den Sinn einfacher und klarer zu gestalten. Der Inhalt und die Gestalt dieses didaktischen Anwendungsbeispiels kann hier nur angedeutet werden. Die Problematik dieses Themas bedarf einer genaueren Untersuchung und einer ausführlicheren Behandlung.
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